US Soldat in Afghanistan – echt oder ein Fake?
Das Szenario: Im Internet meldet sich bei Ihnen jemand der angibt, er sei ein Soldat aus den USA und in Afghanistan im Einsatz.
Dieser Soldat chattet in der Folge sehr intensiv mit Ihnen und erzählt von seinem Alltag im Kampf gegen die Taliban in Kabul oder anderen Städten von Afghanistan.
Er beschreibt die Wirren und Gefahren des Krieges in drastischen Worten und freundet sich immer mehr mit Ihnen an.
Aber: Ist dieser Soldat überhaupt echt oder haben Sie es mit einem Fake Profil zu tun?
Haben Sie wirklich Kontakt zu einem US Soldaten?
Scammer benutzen gefälschte oder geklaute Personalausweise, um sich das Vertrauen ihrer Opfer zu erschleichen.
Auf den ersten Blick wirkt alles echt. Der Mann schickt Fotos, auf denen er in der Uniform der US-Armee zu sehen ist. Er berichtet vom Krieg der NATO Truppen und des US-Militärs gegen die Taliban und weiß sich sehr gut auszudrücken.
Doch was so echt wirkt, ist oft frei erfunden.
Natürlich könnte der Mann, mit dem Sie schreiben, wirklich von den US-Streitkräften in Afghanistan sein. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Bilder Teil eines geschickt angelegten Betruges sind.
Wer verbirgt sich hinter den Fotos der US-Soldaten?
Die Person auf den Fotos ist wirklich ein US-Soldat. Allerdings ist derjenige, mit dem Sie schreiben vermutlich nicht die Person auf den Bildern. Vielmehr handelt es sich in den meisten Fällen um Betrüger. Diese sind überwiegend aus Afrika.
Warum verschicken die Betrüger Bilder von Soldaten?
Soldaten gelten als starke Männer. Tapfer, behaftet mit dem Ruf des Abenteuers und gut durchtrainiert. Weil Soldaten vertrauenswürdig sind, geben sich die Betrüger gerne den Anschein, sie gehören zur Truppe. Das schafft schnell das nötige Vertrauen, um einen Betrug vorzubereiten.
Was ist ein Scam?
Die Betrüger nennt man Scammer. Das ist ein Begriff, der aus dem Englischen stammt und nichts anderes als Betrug bedeutet.
Die Männer wickeln die von ihnen angeschriebenen Frauen schnell um den Finger. Sie geizen nicht mit Liebesschwüren, Komplimenten und netten Worten. Dabei schicken sie den Frauen Zeilen aus Gedichten oder Liedern und sprechen schnell von einer Zukunft zu zweit.
Mit all diesen psychologischen Tricks arbeiten sie darauf hin, die Frau über kurz oder lang um Geld zu bitten. Zahlt die Frau, ist das Geld ein für allemal weg. Diesen Betrug nennt man in englischer Sprache Scam.
Wie gehen die Täter bei dem Scam vor?
Die Soldaten berichten von dramatischen Situationen im Einsatz. Sie erzählen von Kameraden, die im Einsatz von den Taliban getötet wurden. Und Sie berichten von tödlichen Anschlägen und geheimen Missionen, in die sie geschickt werden.
Der Präsident – egal ob US-Präsident Obama, Trump oder ein anderer Verantwortlicher der US-Regierung – erwartet, dass die US Truppen zusammen mit der der Nato-Truppen militärisch obsiegen, auch wenn es Verluste gibt.
Der Kampf gegen den Islamischen Staat und die Taliban in Afghanistan oder auch Syrien sei extrem gefährlich und er – der angebliche Soldat – fürchte um sein Leben.
Aber es gibt Auswege aus der Lage. Dazu ist die Hilfe der Frau nötig.
Welche Gründe gibt es, dass die Opfer Geld schicken sollen?
Es gibt unzählige Maschen, mit denen die Täter arbeiten. Die gängigsten wollen wir hier aufzeigen.
1. Der Urlaubsantrag
Wenn die Frau, mit der er chattet, sich als seine Ehefrau oder Verlobte ausgibt, habe sie offenbar die Möglichkeit, einen Urlaubsantrag für den Mann zu stellen. Dann könne er der Hölle und den Gefahren in Afghanistan entkommen.
Diesen Antrag solle sie an seinen General in Kabul schicken oder direkt an die UNO in New York. Die E-Mail-Adressen, die dann genannt werden, sind allesamt Freemailer wie
- gmail.com
- yahoo.com
- oder hotmail.com.
Keine einzige ist von einer amtlichen Stelle der USA und schon gar nicht vom Militär.
Ist der Urlaubsantrag einmal gestellt schreibt der General oder die UNO, dass ein Abzug des Mannes nur dann von der Nato-Mission möglich sei, wenn die Frau eine Gebühr bezahlt. Je länger der Urlaubsantrag sei, desto höher die Gebühr.
Aber: Es gibt so eine Gebühr für den Urlaub gar nicht. Bezahlt die Frau, kommt der Mann trotzdem nicht. Stattdessen kommt eine neue Forderung nach Geld unter einem anderen Vorwand.
2. Die Box, die der Kurierdienst bringen soll
Um Seriosität vorzugaukeln schicken Betrüger häufig täuschend echt aussehende Zertifikate, die aber alle gefälscht sind.
Der Mann erklärt, er wolle seiner Angebeteten eine Box voll mit Wertsachen schicken. Darin sind:
- Geld
- Gold
- Uniform
- Papiere
- seine Kreditkarte.
Weil er nach seinem Einsatz gar nicht mehr in die USA will, sondern nur noch zu seiner neuen Frau, will er kurz vor seiner Entlassung aus der Truppe all das zu ihr schicken. Der Versand erfolge über einen speziellen Kurierdienst.
Stimmt die Frau zu, schickt sie ihm nicht nur ihre Daten, sondern oft auch eine Kopie des Ausweises. Das ist fatal, denn diese Ausweiskopie lässt sich später für andere Betrügereien im Internet nutzen.
Die Frau bekommt einen Tracking-Code, mit dem sie den angeblichen Weg des Pakets verfolgen kann. Dann kommt der Augenblick, wo das Paket im Zoll der Türkei oder eines anderen Landes „hängen bleibt“.
Die Frau wird dann mit Zollgebühren konfrontiert, die sie zahlen solle, Auch ist es nötig, ein Anti-Terror-Zertifikat zu erwerben.
Diese und andere absurden Geschichten sollen die Frauen dazu bringen, die angeblichen Gebühren zu zahlen.
3. Der vorzeitige Ruhestand
Er will vorzeitig in Rente gehen, weil es noch keinen US-Truppenabzug aus Afghanistan gibt. Das kann aber genauso auch jedes andere Land sein wie:
- Syrien
- Jemen
- Sudan.
Die afghanischen Taliban seien gefährlich und neben vielen zivilen Opfern gebe es täglich gefallene Soldaten. Damit er nicht auch fällt ist die vorzeitige Entlassung vom US-Militär eine ideale Lösung.
Aber: Dafür ist leider eine Gebühr fällig, die er gerade nicht zahlen kann, weil sein Geld in der Box (siehe oben) ist. Die Frau möge bitte kurz einspringen und das Geld vorlegen.
4. Das kranke Kind
Weil er Witwer ist und in der US-Army dient, muss sein Kind daheim in den USA bei einer Nanny oder im Internat leben.
Plötzlich wird das Kind krank und benötigt Hilfe. Zwar seien US-Soldaten versichert, aber wichtige Operationen würden nicht bezahlt. Weil es aus Afghanistan gerade nicht an sein Geld komme, da das Konto eingefroren sein, möge die Frau es auslegen bis er aus dem Krieg zurück sei.
Zahlt sie den Betrag, so ist das Geld weg.
Hüten Sie sich vor Zahlungen
Diese und ähnliche Geschichten über die Taliban und Afghanistan dienen alle dazu, an das Geld der Frauen zu kommen. In Wirklichkeit schreiben die Frauen nicht mit realen US-amerikanischen Soldaten in Kabul, sondern zumeist mit afrikanischen Straftätern.
Alle schönen Worte und Geschichten sind Teil des Betruges und dienen nur dazu, die Frauen „weich zu klopfen“. Haben sie einmal gezahlt, folgt sofort eine neue Geldforderung.
Das Geld fließt per Überweisung oder in bar per Western Union, MoneyGram oder andere Dienste. Es fließt nach
- Afrika
- die Türkei
- die Vereinigten Staaten
- Italien
- Deutschland
- England
- oder in andere Länder.
Empfänger sind oft Finanzagenten, die das Geld sofort weiterleiten. Egal wohin es fließt – die Opfer sehen es nie wieder.
Haben Sie einen US-Soldaten kennengelernt?
Wenn auch Sie in Kontakt mit jemandem stehen, der angeblich in Kabul oder sonstwo stationiert ist, seien Sie sehr vorsichtig.
Schicken Sie:
- kein Geld
- keine iTunes Karten
- auf keinen Fall eine Ausweiskopie
- keine Nacktfotos.
Im Zweifel sprechen Sie mit einem Detektiv aus unserem Berater-Team. Wenn es sein muss überprüfen wir die Person ganz diskret. So bekommen Sie sehr schnell Sicherheit und Klarheit.
Die Beratung erfolgt unter:
Ebenfalls oft gelesen: